Der Kindergarten ist einer der ersten Orte, an dem kleine Kinder Neues erforschen und lernen. Daher ist es besonders wichtig, dass die Umgebung eine Atmosphäre des Vertrauens vermittelt. Eine ausgewogene Beleuchtung trägt wesentlich dazu bei. Durch indirektes Licht und die Nutzung einfallenden Tageslichts entsteht ein angenehmes Raumgefühl. Mithilfe von Helligkeitssensoren kann die Lichtintensität und Farbtemperatur des Kunstlichts dynamisch auf das Tageslicht abgestimmt werden: Das spart einerseits Energie, andererseits fällt es den Kindern durch die natürlichen Lichtverhältnisse leichter, sich in einer fremden Umgebung wohlzufühlen. Zudem sollte die Beleuchtung in Kindergärten verschiedenen Anforderungen entsprechen.
Wo gespielt, gesungen, gebastelt oder gezeichnet wird, sieht die Norm EN 12464-1 zumindest 300 Lux Beleuchtungsstärke vor. Die eingesetzten Leuchten sollten entblendet sein, je nach Anforderungen an die Sehaufgabe mit UGR < 19 oder UGR < 22. Ziel ist es, Sehkomfort herzustellen und flexibel auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Mit dem passenden Lichtmanagementsystem lassen sich unterschiedliche Lichtszenen programmieren und je nach Anlass wechseln. So können auch in einem großen, multifunktional genutzten Raum mithilfe der Beleuchtung differenzierte Zonen geschaffen werden. Die Kinder bekommen dadurch ganz intuitiv Orientierung. Eine freundliche, warmweiße Lichtfarbe erhöht das Wohlbefinden und gibt Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Dazu kann auch das Design der Leuchten beitragen: indem ein Lichtkonzept für Kindergärten und Kindertagesstätten auf technische Anmutung verzichtet und stattdessen auf weiche, offene Formen setzt.
Die Idee hinter dem Kindergartendesign war es, der Architektur die ikonographische Form eines Hauses zu verleihen, um so eine freundliche und vertraute Umgebung für Kinder zu schaffen. Die signifikanten Fenster sollten mit ihrer versetzten Anordnung an eine überdimensionale Kinderzeichnung erinnern.