Zirkadiane Beleuchtung
Viele Lichtplaner haben mit Tuneable White Leuchten bereits Erfahrungen gemacht. Die beiden Lichtfarben sind meist über eine DALI Steuerung bedienbar. So ist die Intensität und die Lichtfarbe einstellbar. Falls statt einem statischen Licht ein dynamisches Licht gewünscht ist, kann ein Lichtverlauf entsprechend der Tageszeit eingestellt werden. Im Gegensatz zu einer statischen Beleuchtung ist solch ein Lichtverlauf ein Fortschritt.
Will man die neuen technischen Möglichkeiten ausschöpfen, ist eine Zweikanal-Lichtsteuerung unbefriedigend. Lichtplaner, die anspruchsvolle Beleuchtungsplanungen, beispielsweise für eine Psychiatrische Klinik erarbeiten, wünschen sich eine zirkadiane Beleuchtung mit der Möglichkeit alle natürlichen Farbtemperaturen verwenden zu können. Die Dimm Kurve soll möglichst auf der Black Body Line laufen. Eine möglichst hohe Farbwiedergabe des Ra - und Re - Wertes von > 90 ist gefragt. Ferner die Möglichkeit zumindest vormittags eine biologisch wirksame Beleuchtungsstärke von mindestens 250 MEDI Lux (Melanopic Equivalent Daylight Illuminance) bereitstellen zu können.
Was ist MEDI Lux?
MEDI (Melanopic Equivalent Daylight Illuminance) Unter MEDI Lux versteht man die melanopisch- und tageslicht-äquivalent bewertete Beleuchtungsstärke. 250 MEDI ist die Mindestbeleuchtungsstärke, ab der eine biologische Taktung der Inneren Uhr stattfindet (siehe DIN SPEC 67600). Diese sollte über den Tag als vertikale Beleuchtungsstärke auf Kopfposition vorzuherrschen, um eine biologische Wirkung in Gang zu setzen. Von MEDI Lux lässt sich folgendermaßen auf visuell bewertete Lux umrechnen:
250 MEDI dividiert man durch das Produkt von Leuchten-spezifischen melanopischen Wirkfaktor MR (Melanonopic Ratio) und des Tageslichtkorrekturfaktor. Beispielsweise hat eine typische 4000K Ra > 80 Leuchte einen MR von 0,75.
250 / (0,75 x 0,906) = 368 lx
Sehr professionell lässt sich das mit einer RGB-LED Steuerung umsetzen, deren Farborte über alle Farbtemperaturen exakt auf der Black Body Line liegen. Die Farborte von konventionellen RGB Steuerungen neigen über die Nutzlebensdauer dazu sich stark zu verschieben. Um stabile Farborte über die gesamte Lebensdauer zu gewährleisten basiert der hier verwendete rote und grüne LED-Chip auf einer blauen Diode. Somit basieren alle drei LED Chips auf dem gleichen blauen Chip, mit dem bedeutenden Vorteil, dass alle Chips gleichmäßig altern.
Nur so ist die hohe Farbstabilität mit einer präzisen Dimmung auf der Black Body Line erst möglich. Neben gesättigtem farbigem rotem, grünem und blauem Licht können Farbtemperaturen von 1800 K bis 16000 K erzeugt werden. Farbtemperatur Verläufe können individuell erstellt werden. Die Ansteuerung der LEDs erfolgt mittels analoger Stromstärkeregelung, wodurch ein flickerfreies Dimmen möglich ist.
Für eine zirkadiane Beleuchtung sind helle großflächige Decken und Wandflächen notwendig. Ein wandseitig über den Türdurchgängen installiertes Deckenstreiflicht liefert die besten Ergebnisse. Mit sehr eng strahlenden Linear Linsen lässt sich das Licht sehr tief in den Raum lenken und sorgt so für eine Art künstlichen Himmel.
Wie wird ein Tageslichtprogramm erstellt?
Eine Möglichkeit ist die Programmierung mittels DALI Steuerung. DALI lässt sich auch für sehr große Anwendungen skalieren. Sind Tageslichtprogramme für kleinere Bereiche wie z.B. Aufenthaltsräume oder Klassenzimmer gewünscht, hat XAL eine smarte Steuerung im Portfolio. Mittels XAL MASTER UNIT und RECOVER Software lassen sich sehr einfach Tageslichtprogramme erstellen. Es besteht sogar die Möglichkeit aus mehreren Tageslichtprogrammen einen Jahreslichtverlauf zusammenzustellen. Damit kann automatisch die jahreszeitliche Lichtschwankung nachgeahmt werden.
Haben Sie Fragen dazu?
Unsere Lichtexperten unterstützen Sie gerne bei der Erstellung von zirkadianen Lichtlösungen.