Ausbleichpotenzial von LED-Strahlern

Ein Dauerthema bei der Beleuchtung von Verkaufsflächen ist das Ausbleichpotenzial durch LED-Strahler. Für einen Händler ist es kontraproduktiv, wenn die Beleuchtung die Ware ausbleicht und somit wertlos macht. Beim Technologiewechsel von Halogenmetalldampflampen zu LEDs ist man davon ausgegangen, dass ein Ausbleichen von nun an nicht mehr vorkommen kann. In der Tat ist im Spektrum von LEDs keine schädliche UV-Strahlung enthalten. Der intensive blaue Peak reicht jedoch auch aus, um Farben auszubleichen. Auf hochwertigen Verkaufsflächen ist mit Einführung der LED-Technologie die Beleuchtungsstärke in den letzten Jahren deutlich angehoben worden. XAL hat dazu einen Dauerversuch durchgeführt, um herauszufinden, wie lang die Bestrahlungsdauer bei einer Beleuchtungsstärke von 3000 lx sein darf, bevor es zu einer Farbschädigung kommt.

Vier Strahler in 3000K: VOGUE LED mit Ra 96, VIVID LED mit Ra 96, XPECTRUM Vollspektrum LED mit Ra 98 und Halogenmetalldampf (HIT) haben 24 Stunden 8 Wochen lang auf Textilen gestrahlt. Bei den wöchentlichen Kontrollen ist kaum eine Farbveränderung bemerkbar gewesen. Ein Vergleich der Neuware mit den 8 Wochen bestrahlten Mustern zeigte den Farbverlust.

Nach 1340 Stunden Beleuchtung mit 3000lx ist mit einer merkbaren Lichtschädigung zu rechnen. Beleuchtungsdauer und Beleuchtungsstärke bestimmen die Dosis. Dauer und Intensität kann gegengerechnet werden. Halbe Dauer ist mit doppelter Intensität gleich zu setzten. 1340 Stunden bei 3000lx entsprechen 670 Stunden bei 6000lx usw. HIT und XPECTRUM weisen eine minimal stärkere Bleichung auf als VIVID und VOGUE. VIVID und VOGUE sind die beiden verbreitetsten Lichtfarben in Textilhandel. Der Unterschied zwischen einzelnen Lichtfarben ist nicht besonders groß. Ein Textilhändler muss dafür sorgen, dass kein Produkt dieser langen Beleuchtungsdauer bei gleichzeitig hoher Beleuchtungsstärke ausgesetzt ist.

Beurteilung des Ausbleichpotenzials

Eine Frage, die sich aufgedrängt hat, ist, ob man im Vorfeld bereits Lichtquellen bezüglich ihres Ausbleichpotenzials beurteilen kann. Von der TU Berlin liegt uns eine Ausbleich- Wirkkurve für Textilien vor. Diese Wirkkurve wurde in den sichtbaren Bereich von 380 nm bis 780 nm übertragen. Mit Wirkkurven ein Spektrum zu bewerten ist nicht neu. Es existieren bereits mehrere Wirkkurven, die Bekannteste ist die des menschlichen Helligkeitseindruckes, die V λ– Kurve. Das Spektrum besteht aus den 400 Intensitätswerten, je Wellenläge ein Wert. Bei der Bewertung des Spektrums einer Lichtquelle wird jede Wellenlänge mit dem entsprechenden Wert der Wirkkurve multipliziert. Wenn man das mit der Ausbleich-Wirkkurve macht und dann alle 400 Werte addiert, erhält man einen Schädigungswert. Je höher dieser Wert ist, um so höher ist das Schädigungspotenzial der Lichtquelle.

Ausbleichpotenzial bei CRI 80

3000 K CRI 80 (Standard LED)

3500 K CRI 80 (Standard LED)

4000 K CRI 80 (Standard LED)

Ausbleichpotenzial bei CRI 90

3000 K CRI 90 (Bridgelux Vero13)

3500 K CRI 90 (Bridgelux Vero13)

4000 K CRI 90 (Bridgelux Vero13)

Ausbleichpotenzial bei XPECTRUM

3500 K CRI 98 XPECTRUM (Bridgelux Thrive)

4000 K CRI 98 XPECTRUM (Bridgelux Thrive)

Conclusio

Vergleicht man nun unterschiedliche Lichtquellen, lässt sich im Vorfeld eine relative Aussage treffen, ob die eine oder andere Lichtquelle, bei gleicher Bestrahlungsstärke schädlicher ist. Man sieht sehr schön, dass wärmere Lichtfarben ein geringeres Ausbleichpotenzial haben, verglichen mit kälteren Lichtfarben.